Ein Kautionskonto oder auch Mietkautionssparbuch ist eine Möglichkeit die Mietkaution zu hinterlegen welche vergleichsweise relativ häufig genutzt wird. Hierbei wird ein Konto bei einer Bank angelegt und die Kautionssumme auf dem Konto hinterlegt. Diese Kautionssumme dient dem Vermieter als Sicherheit – grundlegend gibt es jedoch zwei Möglichkeiten das Kautionskonto anzulegen.
1. Der Vermieter legt das Kautionssparbuch oder Kautionskonto an
Möchte der Mieter nicht selber das Konto anlegen, so gibt es die Möglichkeit dass der Vermieter das Kautionskonto anlegt und die Kautionssumme darauf hinterlegt. Grundsätzlich sollte die Kautionssumme getrennt vom sonstigen Vermögen des Vermieters hinterlegt werden (§ 551 Abs. 3 Satz 3 BGB), sodass dieses insolvenz-sicher ist.
Vorteile Mietkautionskonto von Vermieter
Es gibt auch Vorteile, wenn der Vermieter das Konto anlegt:
- Der Mieter muss sich nicht darum kümmern
- Der Vermieter muss das Konto zu üblichen Zinsen anlegen und verzinsen – ein Vergleichen bleibt dem Mieter erspart
- Das Aushändigen einer Bürgschaftsurkunde durch den Mieter bleibt erspart
Häufig haben Vermieter bereits ein Verwaltungskonto, bspw. das Vermieterpaket der DKB, welches es erlaubt mehrere Kautionskonten direkt online einzurichten, ohne ein weiteres Konto mit Legitimation und Authentifizierung einzurichten. Das Spart Zeit und Aufwand sowohl für den Mieter als auch für den Vermieter.
2. Der Mieter legt das Kautionskonto oder Kautionssparbuch an
Sollte der Mieter selbst das Kautionskonto anlegen, so hat er die Möglichkeit des Vergleiches und somit auch die Möglichkeit eine Anlageform zu wählen welche ihm am ehesten zusagt. So gibt es bspw. Genossenschaftsbanken wie die GLS, welche dem Anleger erlauben zu wählen wie das hinterlegte Geld genutzt werden soll (Bildung, Mikrofinanzierung, Energie, Ernährung…) oder aber auch pure Onlinebanken, sowie günstige Angebote wie das der DKB Bank.
Vorteile Mietkautionskonto von Mieter
- Der Mieter kann selbst entscheiden bei welcher Bank das Geld hinterlegt wird
- Der Mieter kann die Zinsen vergleichen und ein Angebot mit hohen Zinsen wählen
- Der Mieter händigt lediglich die Bürgschaftsurkunde aus, das Konto ist auf den Namen des Mieters angelegt
So legt man ein Mietkautionskonto an
Bei vielen Banken ist ein Girokonto die Voraussetzung um ein Mietkautionskonto anzulegen. Beantragt man dieses online, so ist eine Identifikation mittels Post-Ident oder Online-Ident mit Webcam notwendig. Nach der Einrichtung des Girokontos, ist es möglich auf dieses die Kautionssumme zu überweisen sowie im Kundenbereich der Bank das Geld auf ein Mietkautionskonto zu übertragen. Anschließend gibt es eine Kautionsurkunde, welche beantragt werden kann und per Post zugeschickt wird.
Anbieter von Kautionskonten und Mietkautionssparbüchern
Es gibt verschiedene Anbieter von Kautionskonten – angefangen von der eigenen Hausbank, wie bspw. die Volksbank oder Sparkasse über Onlinebanken wie bspw. comdirect bis zu Banken wie die Deutsche Bank, commerzbank, Postbank oder auch die GLS Bank oder die DKB Bank. Viele Banken bieten Kautionskonten an – ein Nachfragen nach den Konditionen lohnt sich – bei tiefen Zinsen sind Einrichtungsgebühren oder Gebühren für die Bürgschaftsurkunde entscheidend um überhaupt eine Rendite zu erzielen.
Einzelne Banken erfordern das Eröffnen eines Girokontos um im Anschluss ein Kautionssparbuch eröffnen zu können wie bspw. die DKB Bank. Da das Girokonto in der Regel kostenfrei ist, wird dieses Angebot gerne von Mietern und Vermietern angenommen.
Abgeltungssteuer für die Zinsen auf einem Kautionskonto
Wie für jede andere Geldanlage wird für das Kautionskonto ebenfalls Abgeltungssteuer fällig. Banken bieten in der Regel einen Vordruck an um einen Freistellungsantrag zu stellen. Somit können die geringen Zinsen, welche anfallen von der Besteuerung befreit werden.
Das Mietkautionssparbuch bei Beendigung des Mietverhältnisses kündigen
Ein Mietkautionssparbuch kann dann wieder gekündigt werden, wenn die Bürgschaftsurkunde des Mieters wieder vorliegt. Je nach Bank ist hier das Procedere unterschiedlich. So gibt es Banken, welche die Urkunde zurück geschickt akzeptieren, andere akzeptieren eine Erklärung des Vermieters über die rechtmäßige Auflösung.
Nachdem die Bürgschaftsurkunde des Vermieters vorliegt ist es dem Mieter wieder gestattet auf das Geld zuzugreifen. In der Regel fragt die Bank bei Auflösung des Kontos nach wohin der Betrag überwiesen werden soll. Liegt ein Girokonto bei der Bank vor, so erfolgt darauf die Überweisung.
So geht man bei Beendigung des Mietverhältnisses vor
Hat man als Mieter dem Vermieter gekündigt, gibt es folgende Schritte um das Kautionskonto aufzulösen:
- Bürgschaftsurkunde vom Vermieter zurück fordern
- Urkunde der Bank zurück schicken
- Geld vom Kautionskonto auf angegebenes Konto überweisen lassen
- Konto auflösen
Häufige Fragen zum Mietkautionssparbuch
Ist ein Kautionssparbuch auch ohne Sparbuch möglich?
Ein Sparbuch im klassischen Sinne, also ein physisches Buch mit Gutschriften und Sperrvermerk ist mittlerweile nicht mehr erforderlich um ein Kautionssparbuch einzurichten. Ein Sparbuch kann für die Mietkaution auch komplett digital vorliegen und dieses mittels Verpfändungsurkunde an den Vermieter verpfändet werden. Dadurch sparen sich Mieter und Vermieter den Weg zur Bankfiliale und können das Mietkautionssparbuch bequem vom Schreibtisch aus beantragen und eröffnen.
Wo gibt es noch ein kostenloses Mietkautionssparbuch?
Der Markt für Kautionssparbücher und Kautionskonten ist klein, durch die Negativzinsen der EZB haben immer mehr Banken Ihr Produktportfolio verkleinert und bieten keine Kautionskonten mehr an. Einige Banken wie die Commerzbank sind dazu übergegangen das Kautionskonto mit einer Einrichtungsgebühr zu versehen. Daher gibt es nur noch wenige Anbieter, die ein Kautionskonto komplett kostenlos oder kostenfrei anbieten. Ein Anbieter davon ist die DKB Bank, welche ein Kautionskonto für Mieter und ein eine Treuhandkonto Verwaltung für Vermieter kostenfrei anbietet.